Freitag, 1. Februar 2008

Zitate & Interpretationen 1

S. 29 Zeile 13f.
„Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg.“

Danton sagt diesen Satz zu seiner geliebten Julie. Er liebt Julie wie das Grab. Denn er beschreibt Julies Körperteile als Grab. Und zwar vergleicht er ihre Lippen mit den Totenglocken, ihre Stimme mit dem Grabgeläute, ihre Brust mit dem Grabhügel und zuletzt ihr Herz mit dem Sarg. Danton will damit verdeutlichen, dass seine Liebe zu ihr genauso leidenschaftlich ist wie der Tod. Das Leben für ihn pure Erotik. Er stellt sich das Sterben schön vor und hat keine Angst vor dem Tod.



S. 95 Zeile 39
„Es lebe der König!“


Diesen Satz sagt Lucile Desmoulins am Ende des 4. Aktes. Als Danton, sein Anhänger und Camille zum Tode verurteilt und zum Schafott geführt werden, ist das Volk schaulustig. Während der Hinrichtung auf dem Schafott sieht Lucile ihren Mann Camille und wird wahnsinnig. Sie ist total verzweifelt und beschließt einen Todesentschluss. Sie spricht somit ihr eigenes Todesurteil, in dem sie "Es lebe der König!" ruft.



S. 93 Zeile 7f.
„Kannst du verhindern, dass unsere Köpfe sich auf den Boden des Korbes küssen?“


Dieses makabere Zitat beruht auf eine Anschuldigung von Danton an den Henker, der in den letzten Sekunden Danton und die Herault nicht gewährt sich zu umarmen und zu verabschieden. Das Zitat kann man gut auf den 4. Akt beziehen, da er die Gefühle Dantons ausdrückt. Er fühlt sich ungerecht behandelt. Die 4 Freunde werden schon auf der Hinfahrt zum Revolutionsplatz von den Bürgern gedemütigt. Es wird auf Dantons Lustbegierde hingewiesen, in dem eine Frau ihm "... du kannst jetzt mit den Würmern Unzucht treiben." zuruft. Georg Büchner möchte mit dem Zitat verständlich machen, dass Danton sich in der letzten Sekunde noch verteidigt. Dies kommt außerdem noch gut zur Geltung, da es als Schlusssatz der 7. Szene im 4. Akt geschrieben wurde und Danton danach nicht mehr auftritt.



S. 85 Zeile 31f.
„Mit jedem Ticken schiebt sie die Wände enger um mich, bis sie so eng sind wie ein Sarg.“


Das Unentrinnbare der Zeit. Danton erlebt es, als er mit seinen Freunden über ihr nahes Schicksal spricht. Die Metapher des Zitats ist so zu verstehen, dass die Zeit schwindet und der Tod der 4 Freunde näher rückt. Der Tod spielt in dem Drama die Hauptrolle, wie schon der Titel "Dantons Tod" verrät. Durch das Zitat wird deutlich, dass Danton im letzten Akt darüber nachdenkt, was Zeit bedeuten kann. Im weiteren Verlauf der Gedanken Dantons tritt Einsicht ein, da es elendig sei, so zu sterben (vgl. Seite 86, Zeile 12). Insgesamt ist die Einsicht, dass der Tod unaufhaltsam näher rückt, nur eine Stufe von Gedanken, die Danton im 4. Akt hat.

Zitate & Interpretationen 2

S. 93 Zeile 4
„Adieu, mein Freund! Die Guillotine ist der beste Arzt.“


Als Danton diesen Satz äußert, scheint er eine Erlösung herbeizusehnen. Endlich ein Ende mit diesem elenden Leben zu machen. Kurz und schmerzlos löst sie alle Probleme jener Me
nschen, die in ihre Fänge geraten. Ohne Danton lange quälen zu müssen, macht sie dem Schmerz und dem Leid ein Ende. Entgültig. Schnell. Präzise. Denn je länger die Prozedur andauert, desto grausamer ist sie für die Betroffenen. Es ist das gleiche, wie mit dem Ziehen eines Zahns: zieht man ihn langsam und unsicher, so ist es für die Person sehr viel schmerzvoller als wenn man ihn ganz schnell und mit einem Ruck zieht. Sowohl Ärzte als auch Henker arbeiten nicht immer perfekt. Sie sind auch nur Menschen, so kann ihnen nicht jeder Schlag gleich gut gelingen. Eine Maschine arbeitet hingegen immer gut und fehlerlos.




S. 40
Zeile 3f.
Das Schwert des Gesetztes roste nicht in den Händen, denen ihr es anvertraut habt!“


Der Appell am Ende der Rede von Robespierre will den Bürgern versichern, dass sie richtig gehandelt haben. Es wird sich etwas ändern, das Schwert des Gesetzes steht symbolisch für den Kampf um das Gesetz. Robespierre will die Republik durchsetzen und ist auf die Bürger angewiesen, da sie die große "Partei" sind, die die Meinung von Robespierre annehmen müssen, damit er an die Macht kommen kann. Er weist daraufhin, dass er auf jeden fall handeln wird und nicht seine Taten "rosten" lässt. Wenn man den Appell über den Rest des Dramas mit nimmt, hat es viel Gewicht bei den Bürgern, da sie am Ende der Anhörung für Dantons Tod stimmen.




S. 45 Zeile 13
Es hasst die Genießenden wie ein Eunuch die Männer.


Indem Danton das Volk mit einem Eunuchen vergleicht, weist er auf den Neid der Bürger auf die Leute auf, denen es prächtig geht und die sich nicht zu beklagen haben. Er stellt eine gewissen Hilflosigkeit dar, da die normalen Bürger durch die viele Arbeit ganz abgestumpft sind und trotzdem kein Geld haben, um sich auf irgend eine Art zu vergnügen, sei es durch den Kauf materieller Dinge (Bsp.: neue Kleider, gutes Essen) oder im Bordell. Da ein Eunuch zeugungsunfähig und kastriert ist, verspürt er auch einen gewissen Neid auf die Männer, die nicht so gestraft wurden und sich in Bordellen vergnügen können wie es ihnen passt.



S. 74 Zeile 17f.

„Was ist’s denn, wenn ich auf eine Leiche trete, um aus dem Grab zu klettern?“


Mit Laflottes Äußerung lässt dieser erkennen, dass es hoffnungslos ist an Danton zu glauben und auf seine Hilfe zu hoffen, da er sowieso schon so gut wie tot ist. Seine Handlungen werden zu nichts mehr führen als zu noch größerem Schmerz. Er will Dillon, der alles daran setzt, Danton zu befreien, allen Glauben und seine Zuversicht auf ein gutes Ende nehmen, da er selbst schon aufgegeben hat. Ihm ist sein Leben langweilig geworden genau wie die Vorstellung, durch die Guillotine geköpft zu werden. Es scheint, dass er ein schnelles Ende herbeisehnt und dies auch so rasch wie möglich bekommen möchte, indem er einfach nichts mehr tut und die Revolution Revolution sein lässt.

Die Französische Revolution


5. Mai 1789: Eröffnung der Generalstände
Es war ein Parlament der Adeligen und Geistlichen, dessen Ziel es war, die Zustimmung des Bürgertums zu neuen Steuern zu erreichen.

14. Juli 1789: Sturm auf die Bastille
An diesem Tag wurde das Bastille-Gefängnis durch die Pariser gestürzt. Es wurde bekannt, dass die Revolution angefangen worden war. Nach dieser Bekanntmachung herrschten viele Unruhen. Viele flohen aus Frankreich. Der 14. Juli ist heute ein französischer Nationalfeiertag.

26. August 1789: Erklärung der Menschen und Bürgerrechte
An diesem Tag erklärte die Nationalversammlung die Bürgerrechte der Menschen. Diese Erklärung sollte die Knechtschaft des Absolutismus beenden.

3. September 1791: Verfassungvon 1791 tritt in Kraft
An diesem Tag wird die erste Verfassung Frankreichs beschlossen. Aus Frankreich wird eine parlamentarische Monarchie.

20. April 1792: Kriegserklärung an Österreich
Das Parlament erklärt Österreich den Krieg. Viele Abgeordnete wollen die Revolution exportieren, während der König auf eine Niederlage hofft.

10. August 1792: Sturz des Königs
Nach der Inhaftierung der Königsfamilie, deren Grund war, weil der König in Verdacht geraten ist mit dem Ausland zu kooperieren. Eine zweite Revolution hat begonnen.

22. September 1792: Gründung der Republik
Nach dem neuen gewählten Parlament wurde die Abschaffung des Königstums erklärt und die erste französische Republik gegründet.

21. Januar 1893: Hinrichtung des Königs
Das neue Parlament beschließt die Hinrichtung des König. Er wurde mit der Guillotine getötet.

6. April 1793: Institutionsgründung
Folgende Institution wurde gegründet: Wohlfahrtsausschuss (beschäftigte sich mit der allgemeinen Politik und verlangte mehr diktatorische Vollmachten) und Revolutionstribunal (wurde am 10. März 1793 gegründet und war ein politisches Gericht).

5. April 1794: Dantons Hinrichtung
Danton war ein großer Redner der Revolution. Er forderte ein Ende der Guillotinenpolitik.

28. Juli 1794: Robespierres Hinrichtung
Robespierre und St. Just wurden an dem Platz der Revolution guillotiniert. Die Hinrichtung führt zu einem Volksfest.

9. November 1799: Napoleon I. kommt zur Macht
Er wird der erste Konsul und lässt eine Verfassung ausarbeiten, die ihm Vollmacht gab. Er erklärt die Revolution für beendet.

Donnerstag, 31. Januar 2008

1. Akt

Im ersten Akt des Dramas "Dantons Tod" von Georg Büchner werden 3 Interessengruppen der Revolution vorgestellt, deren Ziele unterschiedlich sind. Dies sind die Dantonisten, Robespierreristen und das Volk. Danton wird als ein Mann dargestellt, der seine Zeit mit Kartenspielen und in Bordellen verbringt. Einige Deputierte des Nationalkongresses beklagen sich am Spieltisch über den Revolutionsterror und möchten eine freie Republik. Weiterhin wird das Elend des Volkes illustriert. Ein betrunkener Bürger beklagt sich, dass seine Tochter die Familie durch Prostitution ernährt. Hier wird die Lage des Volkes deutlich, das unter Hunger leidet und weit weg von den Dantonisten entfernt ist. Robespierre bekommt den Beinamen "der Tugendhafte" und "der Unbestechliche". Er lebt zwar nach christlichen Tugenden, aber in seiner ersten Rede wird ein grausamer Fatalismus erkennbar. Mit dem Schrecken und der Guillotine will er einen "tugendhaften Staat" erreichen. Dantons Anhänger warnt ihn vor Terror, dennoch fühlt sich Danton unangreifbar und beschließt, ein Gespräch mit Robespierre zu suchen, das jedoch ergebnislos verläuft. Nach Dantons Abgang beschließt Robespierre den Tod Dantons und seiner Anhänger durchzuführen.

2. Akt

Im zweiten Akt des Dramas "Dantons Tod" von Georg Büchner geht es um die Verhaftung Dantons durch den Wohlfahrtsausschuss. Als das Dantons Anhänger wie Camille und Philippeau erfahren haben, wollten sie Danton helfen zu flüchten. Danton ignoriert aber jede angebotene Hilfe, denn er will sein Vaterland nicht verlassen. In dieser ganzen Geschichte hofft er aber, dass der Konvent keine Maßnahmen gegen ihn trifft. Wenn es aber dazu kommen sollte, dass er guillotiniert werden soll, dann ist er bereit mit Mut zu sterben. Vor seiner Verhaftung und der Versammlung in dem Nationalkonvent, redet er noch einmal mit seiner Frau Julie. Er erzählt über die Septembermorde, wobei er behauptet, dass die Republik verloren sei und dass sie keine Wahl hätten, als ihren Feind zu töten. So haben sie ihr Vaterland gerettet. Und während der Nationalversammlung im Konvent herrschen Meinungsverschiedenheiten. Legendre, einer von den Anhängern Dantons, versucht die Deputierten und das Volk davon zu überzeugen, dass Danton unschuldig ist. Doch Robespierre und St. Just setzen ihre Positionen durch.


3. Akt

In dem dritten Akt des Dramas "Dantons Tod" von Georg Büchner es hauptsächlich um die Intrige um Danton, welche durch das Verwickeln in einen Komplott das ganze Volk gegen ihn stimmen lässt. Dieser Akt spielt in einem Luxemburger Gefängnis. Indem Payne dem Mitgefangenen Chaumette erklärt, dass es keinen Gott geben kann, beginnt eine Diskussion zwischen den Gefangenen über die Existenz Gottes und das Leben. Als Danton und seine Angehörigen jedoch eintreten, steigt die Spannung und es entsteht Uneinigkeit, da beispielsweise Mercier ihn als "böser Genius der Revolution" sieht, während Camille erklärt, dass die Dantonisten zu Opfern geworden seien, weil sie Erbarmen gezeigt hätten. Fouquier und Hermann, der Präsident des Revolutionstribunals wollen das Geschworenengericht mit Menschen besetzen, die ihnen absolut treu sind und es auch bleiben. Im Pariser Untersuchungsgefängnis erkennt Danton, dass er mit dem Revolutionstribunal seine Hinrichtung erschaffen hat. Dort tritt er aber selbstsicher auf und überzeugt das Volk, daher wird die Sitzung aufgehoben. Nach Dantons großer Rede plant General Dillon, ihn mithilfe seiner Frau sowie alter Soldaten, Girondisten und Exadliger zu befreien. Im Wohlfahrtsausschluss berät man sich über das weitere Vorgehen, da man über die Wirkung von Dantons Rede beunruhigt ist. Die Sitzung lässt tief blicken: die Mitglieder nehmen sich das Recht über Kranke, Sterbende und Schwangere zu bestimmen und diese töten zu lassen. Nachdem Danton nun zum 2. Mal dem Revolutionstribunal gegenübersteht, klagt er Robespierre, St. Just und ihre Henker des Hochverrates an. Zuerst steht das Volk völlig auf seiner Seite, nach einem Wortgefecht zwischen 2 Bürgernaber, bei dem der Robespierrefreund besser argumentiert, schlägt die Stimmung wieder gegen Danton.

4. Akt

Im vierten Akt des Dramas "Dantons Tod" von George Büchner wird die letztendliche Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit der Anhänger Dantons erkennbar. Julie wird bewusst, dass Danton sterben wird und sie schickt einen Knaben zu ihm. Es entsteht Unsicherheit bei den Bürgern, außerdem wird Dumas' Gleichgültigkeit seinem Weib gegenüber deutlich. Die vier Gefangenen überdenken ihr Schicksal sowie ihre Ängste. Danton resümiert sein Leben und meint zuerst, es sei eine Verschwendung, doch nach einiger Zeit des Überlegens beteuert er, dass es sich gelohnt hat und sie stolz darauf sein sollten, dafür zu sterben. Camille hat einen Albtraum, in dem er das Erdrückende des Todes verarbeitet. Dantons geliebte Julie nimmt sich aus Verzweiflung mit Gift das Leben. Auf dem Revolutionsplatz werden die Danton Anhänger verspottet bis sie dann gelyncht werden. Am Ende tritt Lucile auf und trauert um Camille an der Guillotine. Sie ruft eine Parole aus und wird dann auch abgeführt.