S. 93 Zeile 4
„Adieu, mein Freund! Die Guillotine ist der beste Arzt.“
Als Danton diesen Satz äußert, scheint er eine Erlösung herbeizusehnen. Endlich ein Ende mit diesem elenden Leben zu machen. Kurz und schmerzlos löst sie alle Probleme jener Me
nschen, die in ihre Fänge geraten. Ohne Danton lange quälen zu müssen, macht sie dem Schmerz und dem Leid ein Ende. Entgültig. Schnell. Präzise. Denn je länger die Prozedur andauert, desto grausamer ist sie für die Betroffenen. Es ist das gleiche, wie mit dem Ziehen eines Zahns: zieht man ihn langsam und unsicher, so ist es für die Person sehr viel schmerzvoller als wenn man ihn ganz schnell und mit einem Ruck zieht. Sowohl Ärzte als auch Henker arbeiten nicht immer perfekt. Sie sind auch nur Menschen, so kann ihnen nicht jeder Schlag gleich gut gelingen. Eine Maschine arbeitet hingegen immer gut und fehlerlos.
S. 40 Zeile 3f.
„Das Schwert des Gesetztes roste nicht in den Händen, denen ihr es anvertraut habt!“
Der Appell am Ende der Rede von Robespierre will den Bürgern versichern, dass sie richtig gehandelt haben. Es wird sich etwas ändern, das Schwert des Gesetzes steht symbolisch für den Kampf um das Gesetz. Robespierre will die Republik durchsetzen und ist auf die Bürger angewiesen, da sie die große "Partei" sind, die die Meinung von Robespierre annehmen müssen, damit er an die Macht kommen kann. Er weist daraufhin, dass er auf jeden fall handeln wird und nicht seine Taten "rosten" lässt. Wenn man den Appell über den Rest des Dramas mit nimmt, hat es viel Gewicht bei den Bürgern, da sie am Ende der Anhörung für Dantons Tod stimmen.
S. 45 Zeile 13
„Es hasst die Genießenden wie ein Eunuch die Männer.“
Indem Danton das Volk mit einem Eunuchen vergleicht, weist er auf den
Neid der Bürger auf die Leute auf, denen es prächtig geht und die sich nicht zu beklagen haben. Er stellt eine gewissen Hilflosigkeit dar, da die normalen Bürger durch die viele Arbeit ganz abgestumpft sind und trotzdem kein Geld haben, um sich auf irgend eine Art zu vergnügen, sei es durch den Kauf materieller Dinge (Bsp.: neue Kleider, gutes Essen) oder im Bordell. Da ein Eunuch zeugungsunfähig und kastriert ist, verspürt er auch einen gewissen Neid auf die Männer, die nicht so gestraft wurden und sich in Bordellen vergnügen können wie es ihnen passt.
S. 74 Zeile 17f.
„Was ist’s denn, wenn ich auf eine Leiche trete, um aus dem Grab zu klettern?“
Mit Laflottes Äußerung lässt dieser erkennen, dass es hoffnungslos ist an Danton zu glauben und auf seine Hilfe zu hoffen, da er sowieso schon so gut wie tot ist. Seine Handlungen werden zu nichts mehr führen als zu noch größerem Schmerz. Er will Dillon, der alles daran setzt, Danton zu befreien, allen Glauben und seine Zuversicht auf ein gutes Ende nehmen, da er selbst schon aufgegeben hat. Ihm ist sein Leben langweilig geworden genau wie die Vorstellung, durch die Guillotine geköpft zu werden. Es scheint, dass er ein schnelles Ende herbeisehnt und dies auch so rasch wie möglich bekommen möchte, indem er einfach nichts mehr tut und die Revolution Revolution sein lässt.
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